Projektwoche „Soziales Handeln“

IGS will in Projektwoche das Miteinander stärken

„Manche Menschen müssen die Augen geöffnet bekommen“, sagt Emma Wembacher und schreibt weiter an ihrem Plakat zum Thema „Queerfeindlichkeit“. Die Schülerin der 8. Klsse der Integrierten Gesamtschule am Everkamp in Wardenburg hat sich in der Projektwoche für die Gruppe „Schule ohne Rassismus ­- Schule mit Courage“ entschieden. Die Jungen und Mädchen aus den Jahrgängen 8 bis 10 befassen sich mit verschiedenen Formen des Alltagsrassismus, die es – oft unüberlegt – auch an ihrer Schule gibt. Ein anderes Plakat fordert: Sei nicht rassistisch! Die Gruppe bereitet eine Abstimmung vor, denn die IGS möchte auch Teil des Netzwerks „Schule mit Courage werden“, dem mehr als 4500 Schulen in Deutschland schon angehören, erklärt Lehrerin Jennifer Pieper den Ansatz. Für Emma Wembacher  fühlt sich der Gedanke gut an, „dass man vielleicht etwas bewegen kann, denn viele Äußerungen, die man so hört,  sind nicht wirklich gut“.

Unter der Überschrift „Soziales Handeln“ soll das Miteinander an der Schule in den Projekten klassen- und jahrgangsübergreifend gefördert und das „Wir-Gefühl“ an der Schule gestärkt und unterstützt werden, sagt Michaela Fenske, Didaktische Leiterin, zu den Hintergründen der Projekttage. Es sind die ersten nach langer Zeit, denn in der Corona-Zeit ließen sich solche Vorhaben nicht realisieren. Es geht darum, etwas gemeinsam zu tun, die Demokratie zu stärken und zu erfahren, wie unsere Gesellschaft gestrickt ist. Die Lehrer haben Angebote gemacht, die Schülerinnen und Schüler sich über die Schulplattform im Internet  für Gruppen entscheiden. Bei der Organisation waren auch die Eltern eingebunden, denn manche Vorhaben lassen sich nur realisieren, wenn die Eltern als Taxifahrer einspringen.

Zu Fuß konnte die Gruppe „Kunst in der Gemeinde“ ihr Ziel erreichen. Im Altenwohnzentrum der Arbeiterwohlfahrt am Markt beschäftigten sich die Jungen und die Alten mit dem Bild „Konzentrische Kreise“ von Kandinsky. Aus den Einzelbildern, die im Speisesaal des Wohnzentrums entstanden, wird in der Schule ein großes Bild zusammengesetzt, das seinen Platz dann im AWO-Zentrum finden soll, erklärt Lehrer Rainer Wilhelms. „Es ist schön, die Senioren kennengelernt zu haben“, sagt Susanna Dryja aus dem 10. Jahrgang, die sonst wenig Kontakt zu älteren Menschen hat. In der Runde  hat man sich aufs Du geeinigt, es geht locker zu. Und auch Waltraud Ellerbrock, die eigentlich keinen Sinn fürs Zeichnen hat, war positiv überrascht über ihre bunten Kreise.

Überall in der Schule wird gewerkelt und gemacht. Chelsey Leimberger und Marla Meyenburg formen Masken ihrer Gesichter aus Gipsbinden, die später noch bemalt werden, auch ein Video ist geplant. Für ein Theaterstück werden Kulissen gebastelt, während ein anderer Teil der Gruppe schon fleißig probt. Um Nachhaltigkeit geht es im Werkraum, wo ein Hocker aus Pappe entsteht, ein Sortierer für Spielsteine oder ein Flechtkorb. Und in der Pausenhalle werden Lichter und Lautsprecher überholt und neu angebracht.

Als großes Ziel nennt Schulleiter Carsten Kliegelhöfer, dass die IGS zur Fairtrade-Schule werden möchte. Viele Projekte sind darauf ausgerichtet, so dass es vermutlich nicht mehr lange dauern wird, bis die Anerkennung kommt.