Das Beeindruckendste an der Fahrt nach Polen? Luca, Marie und Selma schauen sich an und sind unschlüssig. Denn da gibt es mehrere Antworten. Vielleicht die Bäckerei, die 24 Stunden am Tag geöffnet hat und superleckeren Kuchen backt. Der Besuch der Gedenkstätte Auschwitz-Birkenau. Oder der hervorragend organisierte Nahverkehr. Überzeugt hat sie aber auch die polnische Schule mit den Liegestühlen auf dem Pausenhof und den freundlichen, offenen Schülerinnen und Schülern.
In der polnischen Schule
Es waren in jedem Fall abwechslungsreiche und eindrückliche Erfahrungen, die die Zehntklässler und Zehntklässlerinnen acht Tage lang in ihrem Nachbarland sammeln durften. Die Förderung der Sanddorf Stiftung ermöglichte ihnen den Besuch in der Bildungsstätte Wyspa im schlesischen Chorzòw. Das ehemalige Industriegebiet musste sich nach Schließung vieler Minen und Hütten quasi neu erfinden und überzeugt heute durch einen Mix aus Industriedenkmälern, Parks und moderner Architektur. Dass nicht alles glänzt, versteht sich von selbst, doch war es gerade dieser Kontrast von alt und neu, von saniert und verfallen, der die Neugier anregte.
Besuch in einem ehemaligen Bergwerk
Eine Region auf diese Weise zu erkunden, ermöglicht auch einen neuen, transnationalen Blick auf die Geschichte. Jahrhundertelang haben hier Polen und Deutsche miteinander gelebt. Politische Entwicklungen haben aus ihnen manchmal Gegner, gar Feinde gemacht. Heute gilt es, diesen Gegensatz zu überwinden und sich vorurteilsfrei zu begegnen. Im Austausch mit den polnischen Schülern und Schülerinnen wurden erste Hemmungen schnell überwunden. Die Gestaltung von Denkmälern zur deutsch-polnischen Freundschaft offenbarte den Wunsch nach einer gemeinsamen, in Freundschaft gelebten Zukunft.
Polen und Deutschland wachsen zusammen